Mein langes Wochenende III
Posted by choky at 4:45 pm in China

Am Sonntagnachmittag ham wir uns zu viert für en Kaffee getroffen. Bevor wir danach noch etwas die Gegend erkunden wollten, ham wir unsere Taschen in die Wohnung des Brasilianers gebracht. Des coole an der Wohnung ist, dass man von der Ubahn durch den Mc’s muss, um an den Aufzug zu kommen 🙂 . Wer kann schon sagen, dass er im Mc’s wohnt. Die Wohnung an sich ist sehr schön mit en kleinen Balkon, von dem man sowohl des Neue, als auch des Alte sehn kann

20140406_151819

und er hat ne sprechende Eingangstür. Beim ersten Mal ham die anderen zwei Mädels mich für verrückt erklärt, aber später ham sie es dann auch gehört und nahmen alles wieder zurück. Was sie wirklich sagt, ist noch net raus, da sie leider nur chinesisch redet, wie alles hier 🙁 . Aus dem Rundgang wurde dann nichts, da Freunde von ihm auch die neue Wohnung sehn wollten und dann noch auf en Schwätzchen von ner Stunde oder so vorbei kamen. Als wieder gegangen waren, hatten wir alle Hunger, so dass wir Abendessen jagen sind. Ham gleich neben an en gutes Restaurant gefunden, in dem es dann mal echte Dumplings gab und zwar welche mit Fleisch und welche mit Schrimps *mjami*.

mmexport1397488605117

Nachm Essen hat sich jeder im Supermarkt noch en Nachtisch geholt, bevor wir uns beim Brasilianer auf die Couch gegammelt ham, um ne DVD zu schaun.

Am Montag hatte leider keiner der anderen Zeit 🙁 . Die eine Deutsche ist auf ne Messe nach Nanjing für ne Woche gefahren und die anderen zwei keine Ahnung hatten morgens und nachmittags was anderes vor 🙁 . Naja, bin ich halt mal wieder alleine losgezogen. Hatte mir zwei kleinere Museen rausgeschaut, da ich mich vielleicht abends noch mit den anderen zwei in der Monet Ausstellung treffen wollte. Auf dem Weg zum ersten Museum hab ich mich erstmal etwas verfahren, da ich den Ubahn Plan net richtig gelesen hatte und mit einem Transfer zwischen zwei Linien gerechnet hatte, wo es gar keinen gab, so bin ich halt etwas in der Weltgeschichte rumgefahren und bin dann des letzte Stück noch gelaufen, weil ich zum einen beim Ubahn Wechsel zwei Straßen überqueren musste und zum anderen weil ich keinen Bock mehr auf Ubahn hatte und es nur noch ein Station gewesen wäre. Das erste Museum war die ehemalige Residenz von Dr. Sun Yatsen’s.

P1050945

Sun Yat-sen organisiert und führte eine Revolution gegen das Qing-Reich in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts. Er wurde der erste Präsident des Landes im Jahr 1912. Von 1918 bis 1925 wohnten er und seine Frau Soong Ching Ling in dem Haus, das von patriotischen kanadischen Chinesen gespendet wurde. Dort schrieb er seine anscheinend berühmten Meisterwerke (die mir total unbekannt sind) und machte den Plan zur Reform der Drei Prinzipien des Volkes. An sich war es ein schönes für damalige Verhältnisse großes Haus mit ner interessanten Ausstellung, die leider hauptsächlich nur auf Chinesisch war *passiert*, aber auch Bilder schaun und ab und an mal ne englische Bildunterschrift hat auch was 🙂 . Dank meines Krankenkartenkärtchen kam ich zum Studentenpreis für etwas mehr als 1€ rein. Ne Freundin gab mir den Tipp, dass ich mit meinem Krankenkartenkärtchen mehr Erfolg hätte, als mit unserem Studentenausweis, da der net international ist und kein EU oder ähnliche Zeichen hat. Aber mein Krankenkartenkärtchen hat des und seit neustem auch mit em Bild ausgestattet, und da die Chinesen sowieso nichts lesen können *gewusst wie* 🙂 . Als nächstes ging es weiter zur ehemaligen Residenz von seiner Frau Soong Ching Ling, keine Ahnung wieso die ne eigene Residenz brauchte, aber sie hat eine *why not*.

P1050948

Soong Ching Ling widmete ihr Leben der Verteidigung der Republik und die Geburt eines neuen China. In Bezug auf ihren hohen Geist und ihrer großen Hingabe betrachten die Chinesen sie als ihre nationalen Mutter und einem Schatz von China. Das Haus wurde 1920 auf einer Fläche von 5178 Quadratmeter, in Form eines Boots mit zwei Geschichten im Western-Stil erbaut. Von Kampferbäumen umgeben, stellt es eine Atmosphäre von Eleganz und Ruhe. Auch hier kam ich dank meines „Studentenausweises“ billiger rein 🙂 . Schon an Kasse fiel mir der einzige europäische Student auf, der sich mit mir unter die Chinesen mischte. Im Innenhof ergriff ich also gleich die Gelegenheit und quatsche in von Seite an „wer er denn wäre, woher er denn kommen würde,…“. Mal wieder ein Franzose von der französisch – italienischen Grenze, der hier bei einer Reiseagentur ein Praktikum macht. Da er auch alleine unterwegs war, schlenderten wir gemeinsam durch das Anwesen, in dem man Plastikkappen unter seinen Schuhen tragen musste, mit denen man super aufm Teppich rutschen konnte 🙂 . Des Museum zeigte die damalige Einrichtung von Soong Ching Ling, die einen riesigen Radio oder vielleicht sollte man eher sagen Radio – Kommode im Wohnzimmer hatte und ne Schreibmaschine neben der Badewanne *Standard, oder 🙂 *. Das Anwesen war besser gestaltet, als des von ihrem Mann, denn es gab erst ne Ausstellung zu ihrer Person und ihrem Leben, dann das Wohnhaus, die Garage mit den zwei Schlitten

P1050951

und dann noch den Garten.

P1050954

Da der Franzose danach genauso wie ich keinen Plan für den restlichen Tag hatte, schlenderten wir gemeinsam durch die French Konzession, wobei wir die deutsche Botschaft fanden 🙂 . Später kam er auch noch mit, als ich mich mit den beiden anderen zur Monet Ausstellung traf. Ich bin zwar jetzt net so der Monet Fan, aber ich dachte kann man sich ja mal anschaun. Auf einen Audio Guide hab ich dann aber verzichtet, es hat gereicht, was unter bzw. neben den Bildern stand und was so über sein Leben an den Wänden stand. Da wir am späten Nachmittag unterwegs waren, war die große Menschenmasse auch schon vorbei und man konnte sich relativ entspannt die einzelnen Bilder schaun. Was ich erstaunlich fand, war dass die Bilder net hinter Glas waren, sondern einfach so herum hangen und nur die Absperrstange einen aufhielt. Die Stange war aber so angebracht, dass es die Chinesen schafften die Bilder fast mit der Nase zu berühren. Eigentlich war es verboten Fotos zu machen, aber es hält doch die Chinesen net davon hab, also hab ich auch eins gemacht *ups* 🙂 .

20140407_173514

Damit war des lange Wochenende dann auch vorbei.

no comment
Mein langes Wochenende II
Posted by choky at 3:45 pm in China

Am Samstag hab ich es endlich geschafft Geld zu wechseln. Denn obwohl man hier jeden Tag shoppen gehn, auch am Wochenende und Feiertag, haben Ämter keine arbeitnehmerfreundlichen Öffnungszeiten. Die meisten schließen zwischen 17h und 17.30h 🙁 , da sitz ich aber immer noch im Shuttle Bus. Natürlich hab ich mal wieder die „Schnelligkeit“ chinesischer Beamten unterschätzt *argh*, denn bis die alle Formulare ausgefüllt, gedruckt, gestempelt und ich unterschrieben hatte und dann noch ihr Vorgesetzte des Geld des nochmal nachgezählt hatte, war ne ganze Weile vergangen. Eigentlich war ich in am Yuyan Garden mit der Deutschen und zwei weiteren verabredet. Leider konnte die Ravensburgerin net kommen und die andere Deutsche war auch verhindert, so war ich mit dem Brasilianer alleine unterwegs, der auch noch fast ne halbe Stunde auf mich warten musste *ups*. Der Brasilianer kommt aus Sao Paulo und ist seit Dezember hier und will noch 2 ½ Jahre hier bei Bosch bleiben *Respekt*. Da er schon etwas länger hier ist, war er zum Glück schon im Yuyan Garden, denn an em sonnigen Feiertag war da natürlich die Hölle los. Somit begnügten wir uns damit, en Mittagessen dort einzunehmen. Anscheinend waren wir so laut, was man sich hier gar net vorstellen kann, denn Chinesen brüllen immer, auch wenn sie sich nur normal unterhalten, oder keine Ahnung was, dass die alte Dame bei uns am Tisch zu den anderen Chinesen am Nachbartisch auswanderte. Naja, wenn sie meint, wir fanden es witzig 🙂 . Nachm leckeren Essen mit Nudeln, einer Art Dumplings (Teigtaschen, in der Regel mit Hackfleisch und fein gehacktem Gemüse gefüllt und mit ein Stück Teighaut gewickelt. Die Haut kann entweder dünn und elastisch oder dicker sein. Die Dumplings werden in der Regel gekocht oder gedünstet und sind ein traditionelles Gericht am chinesischen Silvester, am Abend vor dem chinesischen Neujahr, außerdem werden sie bei speziellen Familienfeiern gegessen. Gewöhnlich werden die Dumplings erst aufgebissen, dann ausgesaugt, danach in eine Mischung aus Essig und Sojasauce getaucht und erneut gefüllt und dann gegessen.) und Gemüse wollten wir nur noch raus aus dem Gedränge und den Menschenmassen.

20140405_144726

Da ich auf meiner Liste noch einen Konfuzius Temple in der Nähe hatte, machten wir uns auf den Weg. Der Tempel liegt etwas abseits der Hauptstraße, aber dank meiner Vorarbeit und der Geocache App kein Problem zu finden 🙂 . Der Konfuzius Tempel ist ein alter Tempel und wurde gebaut, um eine Hommage an Konfuzius zahlen. Es ist der wichtigste Tempel des Konfuzius in Shanghai, und ist vergleichbar mit den berühmten Tempeln in Qufu und dem großen Konfuzius-Tempel in Peking, wobei der Shanghai kleiner ist, als die anderen beiden. Früher war der Tempel ein renommiertestes Bildungsinstitution der Gemeinde, wie in alten Zeiten ein Konfuzius-Tempel in der Regel eine Kombination von Tempel und Schule war. In den folgenden Jahrhunderten wurde er mehrmals umgebaut. Während einer Schlacht wurde er fast vollständig zerstört, aber die Regierung entschied, den Tempel am heutigen Standort wieder aufzubauen. Jetzt ist es der Ort einer der größten Buchmärkte in Shanghai. Die Anlage ist sehr schön gestaltet und es da wir fast die einzigen Besucher waren, war es ruhig und man konnte die Tempelanlage und den dazu gehörigen Garten genießen und wurde net ständig gestupst oder angerempelt, wie es sonst überall der Fall ist.

P1050922

20140405_155200

P1050930

In dem Tempel konnte man seine Wünsche / Gedanken / Hoffnungen auf ne Karte schreiben und sie an Bäume / Sträucher hängen. Interessanterweise waren viele Karten, die wir gesehn ham von Ausländern, obwohl der Tempel eher etwas abseits liegt.

P1050939

Nach dem Tempel gönnten wir uns einen Kaffee und ein Stück Kuchen, was wir uns auch verdient hatten. Denn aufm Weg zur Ubahn blieb ein Rollerfahrer in der Sporttasche des Brasilianers hängen und machte en eleganten Abgang mit seinem Roller. Beiden ist nichts passiert und der Rollerfahrer ist ohne Gebrüll etc. einfach wieder aufgestiegen und weiter gefahren. In der Ubahn, eine Station vor unserer wurde ich mit der Masse aus der Ubahn geschoben, obwohl ich krampfhaft versucht hab mich festzuhalten, war die treibende, kreischende und unzivilisierte Masse an Chinesen stärker als ich *Horror*.

no comment
Mein langes Wochenende I
Posted by choky at 3:19 pm in China

Mein fünftes Wochenende hier im Land der Mitte war ein langes Wochenende, denn es waren Ahnenverehrungstage, wodurch auch noch der Montag frei war.

Der Ahnenverehrungstag (das Qingming-Fest) ist das offizielle Totengedenkfest. An diesen Tag besuchen die Chinesen die Gräber der Verwandten und schmücken sie mit Nahrung, Blumen und verzierten Alltagsgegenständen. Ebenso die Verbrennung von Totengeld ist Teil dieses Festes. Außerdem werden kunstvoll verzierte Gegenstände aus Papier wie Anzüge oder auch Autos verbrannt, die den Toten in ihrem Reich zur Verfügung stehen sollen, leider habe ich davon nichts gesehn. Das Anzünden von Weihrauchstäbchen am Grab ist ebenfalls Teil der Tradition. Im Voraus zu diesem Feiertag bekam jeder in der Firma eine Packung mit Qingming Obst (Qingming guo). Es sieht aus wie Knödel oder Dumplings, schmeckt aber komplett anders. Die Hülle des Qingming Guo wird aus gepresstem Wermut, Reis und Klebereis gemacht und ergibt eine giftgrüne klebrige Pampe, die einfach nach nichts schmeckt, man aber super zum Häuser bauen oder als Spielzeug für Kinder verwenden kann. Es gibt zwei unterschiedliche Arten, die Salzigen und die angeblich Süßen. Ich hab des ganze etwas sehr skeptisch angeschaut, denn zum einen sind die Dinger giftgrün und zum anderen läuft aus der Verpackung schon Literweise Öl heraus. Mein Chef hat den Blick gesehn und mich gefragt, ob ich mal eins probieren will, denn er hatte seine Packung schon offen. Also hab ich mal eins der „Süßen“ probiert. Die grüne Masse hat nach nichts außer Öl geschmeckt und die süße Füllung nach gar nichts. Nach em sehr kleinen Probierfetzen (es gibt Beweise dafür, mein Chef hat mich fotografiert) hab ich den Rest in den Müll geschmissen und genauso wie mein Chef meine Packung verschenkt. Die Kollegen konnten net so recht verstehn, wieso wir unsere Packungen mit à 6 Stück net wollten. Wir im Gegenzug konnten net verstehn, wie man sowas freiwillig essen kann *Kopf schüttel*.

Mein Wochenende begann freitagabends damit, dass ich mit einer Deutschen zum Abendessen verabredet war. Sie hatte mich via Facebook angeschrieben, als sie noch in Deutschland und wir ham uns dann zum Abendessen in Tianzifang verabredet. Sie studiert im Moment in Ravensburg an der DHBW und schafft bei der Messe Stuttgart und bleibt hier für nur 2 ½ Monate *die Glückliche*. Dafür, dass sie erst Mittwochs in Shanghai ankam, kannte sie irgendwie schon mehr Leutz hier als ich L , denn am Abend davor hatte sie sich schon mit dem „tollen“ Franzosen getroffen und für den nächsten Tag war sie auch schon mit zwei weiteren verabredet *irgendwas mache ich falsche 🙁 * . Bevor wir uns was zu essen suchten, schlenderten wir erst noch etwas für die kleinen schmalen Gassen. Gegessen ham wir schließlich außerhalb von Tianzifang weil es dort wesentlich billiger ist und auch eher chinesischer. Ohne Plan und Wissen sind wir ins erst beste Restaurant reinspaziert in der Hoffnung, dass die ne bebilderte Speisekarte ham, was sie auch hatten. Des Bestellen an sich hat auch gut geklappt, nur aus dem bestellten Wasser wurde eine kleine Schale Fischsuppe, die wir beide aus unbekannten Gründen verschmähten 🙂 . Nachm Essen sind wir noch etwas ziel- und planlos durch die Gegend gelaufen, ham noch en paar Supermärkte aufgesucht und geredet. Der Abend war sehr witzig, hoffe, dass wir des öfter machen.

no comment
Ein eher ruhiges Wochenende
Posted by choky at 11:46 am in China

Am letzten März Wochenende hatte ich zum ersten Mal Pech, dass es auch am Wochenende geregnet hat 🙁 . Und natürlich hab ich keinen Schirm mitgebracht, da ich eigentlich net so der Schirmnutzer bin und immer des Glück hab ihn zu schrotten oder zu verlieren. Aber an diesem Samstag hatte ich keine andere Wahl, als entweder daheim zu bleiben, was ich definitiv net wollte oder mir en Schirm zu kaufen. Also ging’s als erstes zum Supermarkt, bis ich dort ankam, war ich schon halb durch nässt 🙁 . Dann wollten die auch noch, dass ich den Schirm doppelt bezahle. Ich hatte ihn bei der einen Verkäuferin bezahlt, da aber net viel los war im Laden, hab ich erst in aller Ruhe mein Geldbeutel etc. wieder eingepackt und den Schirm liegen lassen, da kam die nächste scannte ihn und meinte ich soll bezahlen. Natürlich war nichts mit Englisch und meine Zeichnen auf die andere Kassierin, die grad am Regal was machte, hat sie auch net verstanden. Zum Glück bekommt man hier immer en Kassenzettel, also hab ich ihn ihr gezeigt und nach einer kurzen Diskussion mit der anderen hat sich mich gehn lassen *argh*. Mein Ziel für den Tag war eigentlich eine Post zu finden, um das Geburtstagsgeschenk für meinen Freund abzuschicken, aber meine Arbeitskollegin hat mich leider in die falsche Richtung geschickt, was ich erst nach 3 Straßenzügen gemerkt hab 🙁 . Da es immer noch regnete und ich trotz Schirm nass wurde, hatte ich auch keinen Bock rum zu drehn und ne halbe Stunde in die andere Richtung zu laufen, also hab ich des Projekt „Paket versenden“ wieder um einen Tag verschoben. Was macht man bei Regen in der großen Stadt? Klar, man geht ins Museum. Daher machte ich mich auf zur Metro und ab Richtung Innenstadt. Leider war die Metro Stadion mal wieder so groß und ich hatte vergessen nach dem richtigen Exit zu schaun, dass ich natürlich prompt den falschen nahm, aber auch keine Lust mehr hatte zurück in den Untergrund zu gehn, denn dort kann man sich auch gnadenlos verlaufen bzw. die Orientierung verlieren.

P1050916 - Kopie

Also stapfte ich durch den Regen Richtung Museum. Da ich keine Lust hatte über ne mehrspurige Straßen ohne Ampel zu rennen, dachte ich lauf einfach noch en Stück die Straße runter Richtung Museum, da wird schon ne Ampel oder ähnliches kommen. Putze Kuchen, es kam natürlich nichts *argh* und zu allem Ärger gab‘s in der Mitte auch noch en Zaun, über den ich hätte klettern müssen *doppelt argh* und es weiterhin hat es in strömen gegossen *dreifach argh*. Irgendwann als ich schon weit am Museum vorbei war, gab’s endlich mal ne Unterführung, so dass ich die Straßenseite wechseln konnte. Die Unterführung war typisch chinesisch, denn sie war nur knappe 1,90m hoch, eher weniger, aber wieso auch mehr, es reicht doch für Chinesen und andere sollen halt den Kopf einziehn oder en anderen Weg nehmen. Als ich dann endlich beim Museum ankam, war dort ne riesige Schlange, obwohl der Eintritt umsonst war, wahrscheinlich hatten noch andere die Idee den Tag im Museum zu verbringen. Weil ich aber schon komplett durchnässt war, hatte ich keine Lust mich jetzt auch noch im Regen in die Schlange zu stellen, also suchte ich den nächsten Metroeingang, der deutlich näher lag als den, den ich als Ausgang genutzt hatte und fuhr heim. Daheim schälte ich mich erstmal aus meinen nassen Klamotten und hing sie zu den anderen nassen auf den Balkon. Meine Schuhe und eine meiner zwei nassen Jeans stellte ich in die Dusche unter die Wärmelampen, da ich sie am nächsten Tag wieder brauchte. Den restlichen Tag verbrachte ich mit phonen, lesen und gammeln.

Am Sonntag Morgen befragte ich mal Onkel Google nach nem Post Office in meiner Nähe, gar net so einfach ist, weil ich glaub Google net alles weiß, was hier in Shanghai abgeht 🙁 . Aber ich hab eins gefunden und machte mich auf den Weg dorthin. Natürlich war ich wieder auf der falschen Straßenseite und dieses Mal war ne Hecke in der Mitte und weit und breit keine Ampel 🙁 , aber es war trocknen und die Sonne schien, immerhin. Ab sofort werd ich ne Straße immer überqueren, sobald ich ne Möglichkeit hab und net darauf hoffen, dass es nachher auch noch möglich ist. Endlich im Post Office angekommen, war die Kommunikation net ganz so einfach, da der Postangestellte nur Brocken Englisch sprach und obwohl ich des Formular relativ deutlich ausfüllte meine Schrift net lesen konnte *argh*. Zum Glück kam relativ schnell nach mir en Englisch – Chinesisches Pärchen in Post Office, die mir dann mit der Verständigung halfen. Obwohl mir jeder versicherte, dass des Porto total billig wäre, wollte der für des kleine Paket schon verdammt viel und dann hat er net mal Kreditkarte akzeptiert. Er wollte nur Bargeld, aber soviel Bargeld hatte ich net dabei, denn wer denkt schon, dass der auf der Post net mit Karte zahlen kann, dafür aber in jedem kleinen Supermarkt? Des End vom Lied war, ich bekam mein Paket wieder zurück und zahlte einen kleinen Beitrag als Bearbeitungsgebühr und ging wieder meines Weges mit dem Paket im Rucksack 🙁 . Heute stand auf meinem Touriprogramm ein Künstlerviertel namens Tian Zi Fang, das sich aus einer renovierten Wohngegend des Französisch Konzessionsgebiets von Shanghai entwickelte. Eigentlich ist es ein Labyrinth aus vielen kleinen engen Gassen, mit kleinen westlichen Restaurants, Bars und dazwischen viele kleine Galerien und Shops mit Kunstgegenständen und Souvenirs.

P1050874

P1050876

Dort trifft man viele Europäer, weil es dort viele Kneipen und angeblich auch gute Biere geben soll. Die Sache mit den vielen Bars und Shops entstand erst, als die Regierung 2005 des Viertel abreißen und gegen Neubauten ersetzen wollte. Doch ein paar ansässige Künstler ham sich dagegen gewehrt und weitere Künstler angezogen. Dadurch entstand nach und nach dieses Viertel und die Regierung hat nachgegeben. Und durch Mundpropaganda und einige Zeitschriften wurde es so berühmt und Anziehungspunkt für viele Ausländer. Werd dort auf jeden Fall noch des eine oder andere Mal hingehn, vor allem weil es dort schöne Armbänder und der gleichen gibt, die mich interessieren. Die nächste angepeilte Station war eine katholische Kirche, in der um 15h ein deutscher katholischer Gottesdienst stattfinden sollte. Die Kirche zu finden war dank meiner GPS App und Straßenschildern kein Problem, außerdem war sie mit ihrem Kreuz aufm Dach schon von weitem sichtbar.

P1050887

P1050890

Da ich noch etwas früh dran war, konnte ich mir des Gotteshaus etwas genauer anschaun. Interessant war, dass im Erdgeschoss und ersten Stockwerk nur Besprechungs- bzw. Versammlungsräume waren und erst im zweiten Obergeschoss befand sich die eigentliche Kirche. Man konnte sogar mim Aufzug in den zweiten Stock fahren, falls einem die Treppe net gefiel oder man sie net fand. Die Kirche an sich war sehr schön, relativ hell und net so überladen mit irgendwelchem Schmuck oder ähnlichem. Nur die Kirchenbänke sind sehr auf Buße ausgelegt. Zum einem ist die Lehne sehr unbequem, so dass man automatisch gerade sitzt, die Bänke sind ungepolstert und auch relativ schmal. Genauso ist der Abstand zur Bank davor sehr klein, so dass ich mit meinen langen Hachsen leichte Probleme hatte 🙁 . Aber es tat mal wieder gut um sich herum nur Leute sprechen zu hören, deren Sprache ich ohne Probleme verstehn konnte. Leider gehören der Gemeinde hauptsächlich nur junge Familien mit mindestens zwei Kindern an, die net so des Interesse ham, was mit ner Austauschstudentin zu machen 🙁 . Der Pfarrer ist lustig, denn er lispelt ein wenig und hat irgendwie voll die gute Laune verbreitet. Gute Laune bekam ich auch, als ich des Beiheft zum Gotteslob bekam, denn beim Durchblättern stieß ich auf einige sehr bekannte Lieder, z.B. „Da berühren sich Himmel und Erde“ oder „Kleines Senfkorn Hoffnung“ oder „Ins Wasser fällt ein Stein“. Anstatt einer Orgel gibt es ein Keyboard, eine Querflötenspielerin und einen am Saxophon. Wir wurden vorm Gottesdienst mehrfach aufgefordert wir sollen doch bitte fleißig mitsingen. Im Nachhinein hab ich auch verstanden, wieso der Pfarrer des gesagt hat, denn da wird ja bei uns noch mehr mitgesungen als hier. Vor allem bei so tollen und bekannten Liedern wie „Ins Wasser fällt ein Stein“ hat kaum einer mitgesungen, dafür für mich sehr unbekannte Lieder, die ich in Deutschland noch nie gehört hab, die auch von der Melodie etwas schwieriger waren, da ham sie dann mitgesungen *komisch*. Dafür konnte der Vorsänger, der am Keyboard stand voll gut singen. Was mich erstaunt hat, war die große Anzahl von Kommunionkindern, die die hatten. Also des waren bestimmt über 20 Kinder. Hab aber mal im Veranstaltungskalender nachgeschaut und die feiern ihre erste heilige Kommunion erst Ende Mai, keine Ahnung wieso, vielleicht weil sie dann erst wieder ne freie Kirche ham?! Es ist auch net jeden Sonntag eine deutsche katholische Messe, meistens nur ein- oder zweimal im Monat, so wie sie wahrscheinlich die Kirche bekommen. Nächstes Wochenende ist Palmsonntag Prozession irgendwo auf einem Berg. Weiß aber noch net so genau, ob ich da mit gehn will, ich glaubs eher net, denn ich halt net so viel davon hinter em Stück Brot oder ähnlichem herzuwandern. Nachm Gottesdienst hab ich mir noch en Park in der Nähe angeschaut, der jetzt aber net so besonders war und irgendwann wurde es dann auch zu kalt, so dass ich wieder Richtung Wohnung gewanderte.

no comment

HILFE, Auslandssemster!!!!