Ich packe meine Koffer
Posted by choky at 1:22 am in USA

Da ich auch dieses Mal wieder Holzklasse fliegen durfte / musste, was bedeutet, dass ich wieder nur einen Koffer à 23kg mitnehmen durfte, hab ich beschlossen, dass sie mir ein zweites Gepäckstück dazu buchen sollen. Daher durfte ich im Endeffekt zwei Koffer mit je 23kg packen, was gar nicht so einfach ist.

Die erste Packrunde habe ich in Mannheim gestartet, da dort ja 99% meiner Klamotten und Zeug ist. Da ich natürlich das Glück habe im Winter nach Chicago zu reisen, wo es auch überhaupt nicht kalt werden kann, sollte ich möglichst viele Wintersachen einpacken. Wie es der Zufall aber will, besitze ich fast gar keine richtigen Winterklamotten, da ich eigentlich zu der Sorte Mensch gehöre, die viel lieber in der Sonne und am Strand Urlaub macht, als in der Kälte und im Schnee. Naja ich hab einfach mal alles zusammen gesucht, was ich finden konnte und was hoffentlich nützlich sein könnte. Den Rest der an Klamotten fehlt, muss ich mir vor Ort kaufen.

Neben den normalen Klamotten hab ich dieses Mal aber auch Klamotten fürs Geschäft eingepackt, nachdem ich in Shanghai 5 Monate in einem fast von alleine stehenden Zelt, von anderen auch Kittel genannt, arbeiten musste. Neben meinem Laborkittel, hab ich auch ein Shirt und einen dicken Pulli eingepackt, denn es soll ja kalt werden. Da auch hier Sicherheitsschuhe Pflicht sind und ich keinen Bock auf neue habe, vor allem weil ich mich an meine grad erst gewöhnt hatte, hab ich die auch noch mitgenommen. Da die Dinger dank ihrer Stahlkappe net die leichtesten Schuhe sind, hab sie während meiner Reise angehabt, auch wenn ich definitiv bequemere Schuhe besitze.

Donnerstagabend bin ich dann mit einem doch sehr voll gepackten Auto (meiner Reisetasche, meinem großen Rucksack, meinen restlichen Lebensmittel, meinen restlichen Sachen ausm Gefrierfach und noch so das ein oder andere) gen Heimfahrt gefahren, nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte. Des war gar nicht so einfach, da die alle unterschiedlich Vorlesungsende hatten, aber ich hab sie alle nochmal gesehn, bevor ich mich wieder für ein halbes Jahr ins Ausland verdrücke *freu*.

Am Freitag habe ich dann alles nochmal ausgepackt, um noch mehr Sachen in meine beiden Taschen zu bekommen, was auch gelungen ist *freu*. Somit blieben nur noch die Sachen draußen, die ich entweder am Samstag anziehen wollte oder am Freitag noch benötige.

Um mein Gepäck noch zu vervollständigen durfte ich für einen amerikanischen Kollegen einen Fahrradhelm mit Firmenlogo mitnehmen, was auch gar net komisch aussah *Kopfschüttel*.

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Ich hab immer noch keinen Passierschein A38
Posted by choky at 3:57 pm in USA

So Termin, Passfoto und alle anderen Unterlagen hatte ich beisammen, nun stand nur noch das Interview zwischen mir und meinen Visum.

Da ich keine Lust hatte noch mehr Kosten auf meine Kappe zu nehmen, stellte ich schon vorher die Frage nach Dienstreise und Kostenübernahme. Da mal wieder keiner wusste, wer für mich und meine Probleme zuständig ist, wurde ich mal wieder von A nach Z verwiesen und zurück. Nach fünf Mails war endlich geklärt, wer meine Reise bucht und wer sie zahlt. Zusammen mit unserer Sekretärin, Google Maps und der tollen Bahnhomepage bekam ich meine Hin- und Rückfahrt nach Frankfurt zum Konsulat gebucht.

Meine Reise zum Konsulat begann am Dienstagmorgen um kurz nach 7h in meiner Wohnung in Mannheim. Eigentlich war mein Plan mir am Hauptbahnhof in Mannheim en Kaffee und en Frühstück besorgen. Leider hatte meine Straßenbahn ein paar Minuten Verspätung, sodass ich nur durch den Bahnhof zu meinem Gleis laufen konnte, um meinem grad einfahrenden Zug zu erreichen *mau*. Natürlich war mein reservierter Platz am anderen Ende des Bahnsteiges. Auf der kurzen ICE-Fahrt habe ich etwas Schlaf nachgeholt.

Wie sollte es anders sein, kam der ICE ein paar Minuten später in Frankfurt an und natürlich war ich am anderen Ende des Kopfbahnhofes, sodass ich mit Müh und Not meine Ubahn erreicht habe, ohne mir vorher en Kaffee bzw. Frühstück zu ergattern *doppelt mau*. Meine letzte Hoffnung für einen Kaffee und irgendwas Essbares war nun der Weg von Straßenbahnhaltestelle bis zum Konsulat, aber auch wurde ich bitter enttäuscht *NEIN*.

Als ich endlich das Konsulat erreichte, wurde ich noch vor betreten des Grundstückes abgefangen, ob ich denn wisse was ich hier wolle und ob ich irgendwelche elektronischen Geräte bei mir hätte. Als ich die Frage mit Ja beantwortete, war die nächste Frage, ob ich mit dem Auto gekommen wäre. Da ich aber kein Auto vor Ort zur Verfügung hatte, musste ich zurück zur Straßenbahnhaltestelle und dort im Blumenladen alle meine elektronischen Geräte abgegeben, denn das Konsulat verfügt über keine Schließfächer *kaum zu glauben*. Im Blumenladen wurden meine Sachen in einer Plastiktüte verstaut und unter den Theresen gelegt. Bei Abholung sollte ich einfach nur die Nummer 1 sagen und würde meine Sachen wieder zurück bekommen *kaum zu glauben*.

Wieder zurück am Konsulat durfte ich das Grundstück betreten und bis zur Linie vortreten, um an den ersten Schalter zu gelangen. Am diesem Schalter wurde ich mittels meines DS-160 Formulars registriert und bekam eine Nummer „U370“. Die nächste Station war die Sicherheitskontrolle, die neben meinen zwei USB-Sticks, meinen Taschenrechner, den ich illegaler weise mitgebracht hatte (beinhaltet angeblich Batterien) auch meinen Labello, damit die Box nicht so leer aussah, falls jemand anders kleinkariert wird. Danach durfte ich wieder das Gebäude wechseln, um mich am nächsten Schalter anzustellen. Der Beamte an diesem Schalter wollte all meine Unterlagen in dreifacher Ausfertig bitte, mein tolles neues Passbild und eine Quittung über $500. Was für $500? Naja um ein Arbeitsvisum zu beantragen muss man einen gewissen Betrag von $500 überweisen, da ich des aber noch nicht gemacht hatte, wurde ich zu Schalter 22 geschickt, um das nachzuholen. Natürlich gab es nur die Möglichkeit bar oder mit Kreditkarte zu zahlen, welche ich zum Glück dabei hatte, denn mir hatte natürlich niemand etwas von diesen $500 erzählt *argh*. Mit meiner Quittung durfte ich zurück an meinen Schalter, um dort meine Fingerabdrücke aller meiner Finger abgeben, damit die Amis auch wirklich jede kleinste Infos von mir haben *schlimmer als die Chinesen*. Als alle Formalitäten geregelt waren, er meine Unterlagen eingesteckt hatte, durfte ich mich zu den anderen Wartenden gesellen. Als ich Platz nahm waren wir bei „U320“, d.h. es waren mindestens 50 Leute vor mir *what a fuck*.

Somit hieß es sich irgendwie die Zeit vertreiben ohne Handy und anderen elektronischen Geräten. Zum Glück hatte ich dort die Möglichkeit mir en Kaffee zu kaufen, der aber sau teuer war und sau schlecht *heul*. Anfangs vertrieb ich mir die Zeit mit Reiseführer lesen, aber leider wurden meine Kopfschmerzen immer schlimmer und ich hatte natürlich keine Kopfschmerztablette dabei *wie sollte es auch anders sein*. Daher wanderte ich wie ein Tier im Käfig den Gang hinter den Stuhlreihen auf und ab, um einerseits mich etwas zu bewegen, anderseits meine Kopfschmerzen etwas einzudämmen, was sogar etwas funktionierte. Zudem fand ich eine coole Broschüre oder besser gesagt Katalog über Outdoor Aktivitäten in den USA mit hammergeilen Bildern. Die meisten Sachen kann ich zwar nicht machen, weil ich dort nicht hinkomme, aber trotzdem schon geile Bilder.

Viereinhalb Stunden nachdem ich den ersten Schritt auf das Gelände gesetzt habe, war ich endlich da wo ich hin wollte und zwar bei meinem Interviewtermin *Wunder oh Wunder*. Das angebliche Interview bestand aus drei oder vier kurzen Sätzen über meine Arbeit in und nach Amerika. Natürlich durfte ich meine Fingerdrücke wieder abgeben, hätte ja sein können, dass sie sich in den letzten Stunden verändert haben. Nach 5 Minuten am Schalter durfte ich wieder gehen mit der Aussage, dass mein Pass in den nächsten 8 Tagen mit Visum per Post eintreffen soll *Hoffnung*.

Aufm Rückweg habe ich im Blumenladen meine elektronischen Geräte abgeholt, die wirklich noch da waren, wo ich sie hinterlassen habe *Wunder oh Wunder*. Und um halb zwei habe ich es endlich geschafft auf dem Frankfurter Bahnhof ein Frühstück bekommen 🙂 .

Donnertags drauf habe ich eine Mail bekommen, dass mein Pass freitags ankommen soll. Am Freitagmorgen kam die Mail, dass er zwischen 11:16h und 12:16h abgegeben werden soll. Und um 12:02h hielt ich meinen Pass in der Hand mit meinem Arbeitsvisum drin *juhu*.

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Passierschein A38
Posted by choky at 2:16 am in USA

Nachdem nun die Geschichte mit meinem Vertrag abgeschlossen war, stand die nächste Herausforderung schon vor der Tür und zwar mein Visum. Um ein amerikanisches Arbeitsvisum zu bekommen, müssen einige viele Hürden genommen werden, die sich über eine gewisse Zeitspanne erstrecken *argh*.

Schritt Numero Uno: Um die Steine überhaupt ins Rollen zu bringen, müssen viele nette Fragen in Prosa und möglichst mit den richtigen Worten beantwortet werden. Diese Fragen beziehen sich darauf, wieso eine ausländische Arbeitskraft benötigt wird, um einen Job in den USA zu erledigen, welche eigentlich von einem Amerikaner durchgeführt werden sollte. Da die lieben Amis in meiner Firma anscheinend net in der Lage waren ihrer Regierung Honig ums Maul zu schmieren, musste diese Aufgabe mein Gruppenleiter übernehmen, der darüber mehr als nur geflucht hat, es aber trotzdem sehr erfolgreich gemeistert hat.

Schritt Numero Duo: Unsere amerikanischen Freunden haben eine Arbeitserlaubnis für mich beantragt in Form eines Formulars, welches I-94 schimpft. Diese Formular soll ich laut dem deutschen amerikanischen Konsulat immer mit mir führen *Bull shit*

Schritt Numero Tre: Ich durfte mich auf einer Internet Plattform anmelden und die dort gestellten Fragen ausfüllen. Zudem mussten mehrere Dokumente auf diese Plattform hochgeladen werden. Zu diesen zählt unteranderem das I-94 Formular. Außerdem musste ich meinen Pass einscannen und hochladen. Nun wurde es schwieriger, ich benötigte eine Aufstellung meines Arbeitgebers über meine Tätigkeiten der letzten Jahre. Auf meine Anfrage in meiner doch sehr geliebten und fähigen Personalabteilung bekam ich nur die Aussage, dass doch erst letztes Jahr ein Zwischenzeugnis erstellt wurde, welches ich doch nutzen könnte. Dass dieses Zeugnis auf 2012 zurück datiert wurde, da es sich nur auf meine Arbeit als Laborant bezog, konnte sie ja net ahnen, denn lesen ist so ne Sache. Daher habe ich doch knallhart ein neues beantragt und zwar auch noch auf Englisch. Das Erstellen des Zeugnisse war kein Problem, aber nur auf Deutsch, denn die Übersetzung müsste ich entweder selbst machen oder sie bräuchten den offiziellen Übersetzer, denn das SIE selbst es übersetzen war so gar keine Möglichkeit *argh*. Die allgemeine Meinung dazu war, dass es doch bestimmt auch auf Deutsch ausreichen würde *Pustekuchen*. Das End vom Lied war, dass ich meine Tätigkeiten der letzten Jahre selbst schnell ins Englische übersetzte und auf die Plattform hoch lud. Das letzte geforderte Dokument war ein Nachweis meines Studiums. Da ich mein endgültiges Kolloquium aber erst Mitte September halten würde und es auch danach noch mindestens 5-6 Wochen dauern würde, bis ich mein Zeugnisse bekommen würde, musste eine andere Alternative her. Der erste Versuch einen englischen Überblick über alle meine erreichten Leistungen von der HS hochzuladen wurden gnadenlos abgelehnt. Daher verfasste ich einen Einzeiler über den Erhalt meines Bachelor in Englisch und schickte ihn meiner Professorin, die diesen auch knappe zwei Wochen vor meinem Kolloquium unterschrieben zurück schickte. Glücklich endlich alles zusammen zu haben, lud ich den eingescannten Brief hoch und teilte den Amis per Mail mit, dass nun alle Schritte erledigt wären. Am nächsten Morgen hatte ich zwei Mails der Amis in meinem Postfach. Im ersten wurde ich sehr unsanft von der Seite angemacht, dass es doch ausgemacht war, dass ich mich erst wieder melde, wenn ich alles erledigt hätte und wo in Teufelsnamen doch mein Bildungsnachweise wäre. Im zweiten war ein kleines sorry drin, da deren Anwalt bestätigt hat, dass nun alles da war *argh*.

Schritt Numero Quattro: Ich dachte nun, dass alles abgeschlossen ist *quatsch mit Sauce*. Nun musste ich einen Termin für ein Interview Termin im amerikanischen Konsulat ausmachen. Hierfür rief ich im Konsulat an. Als erstes erklärte mir ein Band, dass sie an deutschen und amerikanischen Feiertagen geschlossen hätten und dass doch alle Infos auch im Internet unter www… zu finden wären und wenn ich doch fortfahren wolle, dieser Dienst in verschiedenen Sprachen zur Verfügung stehen würde. Hat man sich für eine Sprache entschieden, besteht die Wahlmöglichkeit zwischen mehreren Arten von Visa. Wählt man ein Nicht-Einwanderungsvisum gehen die Auswahlmöglichkeiten weiter und des ohne die gesamte Zeit eine richtige Stimme zu hören. Als ich endlich bei dem Punkt „Terminvergabe“ an kam, wurde ich von dem Band gefragt, ob ich mein DS-160 Formular ausgefüllt hätte, zu finden unter www… und meinen Gebührenbescheid vor mir liegen hätte *what?*. Also begab ich mich auf die genannte Homepage auf der Suche nach dem DS-160 Formular. Ich wurde fündig und durfte mich durch dutzende Fragen und Angaben quälen: persönliche Angaben, wieso reise ich ein, wo werde ich wohnen, wer ist für mich zuständig (mit kompletter Anschrift und Verhältnis zu einem), wer ist mein Arbeitgeber (mit vollständiger Adresse), wer wird mein Vorgesetzter bei meiner Arbeit sein (wer hätte es gedacht, wieder mit Anschrift), wer sind meine Eltern und wann sind sie geboren, wie werde ich reisen und zum krönenden Abschluss noch mehr als drei Dutzend Sicherheitsfragen (gehören Sie einer terroristischen Gesellschaft an, sind sie in Menschenhandel verstrickt, …), die man alle mit „Nein“ beantworten soll, sonst könnte es nichts aus der Einreise werden. Zwei Stunden später versuchte ich abermals einen Termin per Phone auszumachen und dieses Mal schaffte ich es immerhin einen Mensch ans andere Ende des Phones zu bekommen. Sie wollte nun von mir wissen, ob ich mich af ihrer Plattform eingeloggt hätte. Welche Plattform?! Sie lockte mich noch während des Phones auf der Plattform ein, dort musste ich wieder ein paar Fragen beantworten, bis ich bei Schritt 8 zum Bezahlvorgang kam. Da ich nur bar, per Paypal oder Überweisung den geringen Betrag von 180€ zahlen konnte, musste ich warten, bis ich wieder daheim war, um die Überweisung zu tätigen. Aus mir auch sehr unerklärbaren Gründen musste ich das Geld auch noch vorstrecken, da meine Firma des net gleich für mich zahlen kann *argh*. Laut der Dame am Phone sollte ich sobald das Geld im Konsulat eingegangen ist, eine Mail bekommen, mit dieser ich dann endlich meinen Interview Termin festlegen kann. Dienstagabend habe ich das Geld überwiesen, Mittwochabend war es schon von meinem Konto abgegangen, aber ich hatte immer noch keine Mail. Aus diesem Grund rief ich Donnertags wieder im Konsulat an, denn solang wurde ich Zeit immer knapper. Die Dame am Phone war zuerst net in der Lage meine Passnummer korrekt zu verstehen, denn geschweige denn ins System einzugeben. Beim gefühlt hundertsten Anlauf schaffte sie es dann endlich und meinte dann, dass sie ja net immer ne Mail schreiben und wieso ich es net einfach so versucht hätte *ich wäre am Liebesten durchs Phone geklettert*. Nach dem Gespräch hab ich endlich einen Termin für den 6ten Oktober um 9:30h ausgemacht *Halleluja*.

Schritt Numero Cinque: Natürlich haben die Amis mal wieder Spezialwünsche, daher musste ich auch noch extra Passbilder machen lassen und zwar 5x5cm große mit weißem Hintergrund und einem net so riesigem Kopf, wie bei den deutschen biometrischen Bildern. Hierfür habe ich des doch irgendwann in den 60ziger Jahren stehen gebliebene Fotostudio bei mir um die Ecke aufgesucht, der aber immerhin wusste, was ich wollte und es auch schnell über die Bühne brachte.

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Mein Weg zum Vertrag
Posted by choky at 1:30 am in USA

Eigentlich dachte ich ja, dass die Bürokratie, nervende Formalitäten und verbrauchte Nerven für mein Praxissemester in Shanghai net zu toppen sind, aber ich wurde leider eines schlimmeren belehrt *argh* und daher „never say never again“!

Ende April, um genau zu sein am 23ten April diesen Jahres wurde ich morgens im Lidl an der Kasse stehend per WhatsApp von meinem Gruppenleiter überraschend gefragt, ob ich Interesse hätte für ein halbes Jahr nach Chicago zu gehen, um dort zu arbeiten. Auch wenn ich mir nach Shanghai geschworen hab, sowas mache ich nie wieder und vor allem net alleine, musste ich keine Sekunde über meine Zusage nachdenken. Denn wie ein Kumpel Letzt treffend festgestellt hat, ist meine Lust neues zu sehen, zu erkunden und zu erleben größer als meine Angst und der Kummer, den ich in Shanghai empfunden habe. Und somit war das Projekt USA gestartet.

Meine Bedingungen für dieses Unternehmen waren, dass ich nach meinen Abschluss für 6 bis 9 Monate mit einem deutschen Vertrag in die USA fliege, um dort zu arbeiten.

Aus mir unbegreifbaren Gründen hat es fast bis Mitte Mai gedauert, bis klar war, dass einer Anfrage aus den USA nach einer zusätzlichen Arbeitskraft zugestimmt wurde. Nun stand die Frage nach den Konditionen im Raum, diese Frage schien net so einfach zu sein, wie ich mir dachte, denn die Antwort ließ sehr lange auf sich warten. Aufgrund der ausbleibenden Antwort füllte ich meine Bewerbung für einen Masterstudienplatz an der HS Mannheim aus und schickte ihn ab (Anfang Juli). Als nach einem halben Monat die positive Antwort der HS kam *wow*, stellte ich allein Beteiligten im Geschäft ein Ultimatum, bis zu dem ich einen Vertrag sehen wollte, oder mich unwiderruflich für den Master einschrieb. Diese Drohung wirkte, denn innerhalb von zwei Wochen bekam ich meinen Vertrag zugeschickt (Mitte August). Leider handelte es sich um einen amerikanischen Vertrag mit deren Bedingungen *argh*. Dies bedeutet, dass ich in meinen 6 Monaten in Chicago grad mal eine Woche Urlaubsanspruch habe, denn die Amerikaner haben nur 2 Wochen pro Jahr *unglaublich, aber wahr*.

Anfangs war ich verständlicherweise verärgert und war kurz davor alles hinzuschmeißen, daher zog ich meinen Gruppenleiter zu Rate. Dieser war auch grad leicht genervt, da er seit mehreren Stunden damit beschäftigt war die Aufgabe der Amerikaner zu erledigen und zwar in Form eines Einladungsbeschreiben mit eindeutiger Begründung, warum die Amerikaner ne Deutsche für ihre Arbeit benötigen. Er konnte meine Einwände / Bedenken verstehen und nachvollziehen, bestärkte mich aber auch darin es trotzdem zu machen, da ich außer meinem Masterplatz net allzu viele Optionen hatte und die 6 Monate doch relativ verlockend klagen.

Auch wenn es im Endeffekt net ganz so wahr, wie ich es eigentlich wollte, unterzeichnete ich den Vertrag, denn so eine Chance bekomme ich wahrscheinlich so schnell nicht wieder *etwas grummel grummel*.

Zusammen mit meinen Vertrag musste ich noch ein weiteres Dokument unterzeichnen mit allgemeinen Dingen / Regeln, diese Dokumente musste aber nicht nur ich unterzeichnen, sondern auch jemand externes meiner Arbeitsstelle. Daher hat meine Freundin mal schnell meine Unterschrift bestätigt, keine Ahnung wieso, aber die Amerikaner lieben so einen Rotz. Manchmal kann es sogar soweit kommen, dass zwei Personen die Unterschrift des Unterzeichners bestätigen müssen, des können wild fremde Menschen sein, die man auf der Straße aufgesammelt hat *die spinnen die Amerikaner*.

Nachdem der Vertrag unterzeichnet zurück geschickt wurde (nach vier Monaten diskutierens, wartens und allem anderen was dazu gehört), war der Weg frei für die Beantragung eines Visums.

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Kurzer Überblick
Posted by choky at 1:08 am in Allgemein

Es ist schon wieder passiert … es ist über ein Jahr vergangen, ohne dass ich auch nur ein Wort für bzw. in meinem Blog geschrieben habe *Schande über mich*. Aus irgendwelchen mir nicht erklärbaren Gründen schaffe ich es, wenn ich zuhause in Deutschland bin net mich aufzuraffen was zu schreiben. Bevor ich euch nun etwas über mein aktuelles Leben erzähle, mache ich einen kleinen Rückblick über das vergangene Jahr.

Der Besuch meiner Freundin in Hong Kong & Shanghai ging leider viel zu schnell vorbei, auch wenn sie vieles von beiden Städten gesehen hat und auch viele neue Eindrücke mit nach Hause genommen hat. Auch meine restlichen zwei Monate gingen irgendwie vorbei, auch wenn es net immer einfach war. Um die Zeit etwas schneller zu überbrücken, habe ich noch die Terrakotta Armee in Xi’an besucht,

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bin auf einem Bambus Floß über den Li Fluss in Guilin geschippert,

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bin bei Sauna-ähnlichen Temperaturen durch Reisfelder gewandert,

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habe den Westlake in Hangzhou umrundet

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und statte der ehemalige Hauptstadt (Nanjing) des mittleren Bezirks Chinas einen Besuch ab.

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Kurz nach meiner heiß ersehnten Heimkehr führte mich mein Weg für vier Tage nach London zum Sightseeing bei hammergeilem Wetter. Zwischen London und meinem nächsten kurzen Städtetrip nach Berlin feierten Freunde von mir eine hammergeile Hochzeit, bei der wir anderen natürlich net fehlen durften. Und um das Schauspiel stilvoll zu beenden, hatten einige von uns die Ehre wunderhübsche Brautjungfern Kleider zur Schau zu stellen *argh*, aber was macht man net alles für seine Freunde.

Bevor mein nächstes Semester los ging, musste ich noch eine kleine Studienarbeit von knappen 200h und 80 Seiten Prosawerk erarbeiten, was aber von meiner Professorin gut belohnt wurde 🙂 . Während dem folgenden Semester gab’s wie immer den üblichen Lernstress und den dazu gehörigen Ärger über Professoren oder zu erstellenden Versuchsprotokolle.

Weihnachten und der Jahreswechsel verliefen ruhig und ohne größeren Vorkommnisse, auch wenn wir daheim zum ersten Mal im sehr kleine Weihnachten feiern mussten und somit die Stimmung etwas gedrückter war als sonst. Aus diesem Grund machte es mir auch net viel aus, dass ich über die Feiertage und zwischen den Jahren einiges zu lernen hatte, da mal wieder Klausuren anstanden.

Auch wenn es im Endeffekt nur ne ganz normale Nacht ist, nur dass wir im Kalender wieder vorne anfangen und bei der Jahreszahl +1 machen, wollte ich in dieser Nacht einen dicken Schlussstrich unter ein net so perfektes Jahr 2014 machen, in dem so viel Sch… passiert ist und mit einem neuen Jahr 2015 anfangen, welches besser werden muss.

Um mich für die viele Lernerei zu entschädigen, gönnte ich mir über Ostern einen kleinen, aber sehr feinen Trip nach Hong Kong, um zum einen Freunde zu besuchen und zum anderen um etwas Sonne zu tanken 🙂 . Auch wenn der Urlaub dank meines verspätenden Gepäcks etwas sehr holprig begann, gab es doch sehr viele schöne Momente.

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Schon vor meinem Trip nach Hong Kong hatte mein letztes Semester begonnen, welches mit 5 Klausuren und einer Bachelorarbeit doch sehr stressig wurde. Vor allem, da ich noch eine sehr umfangreiche Klausur aus dem dritten Semester offen hatte und zwar OC 2 (der Schrecken aller CB-Studenten) *argh*. Aber dank einer Kommilitonin und 4 Monaten büffeln, hab ich sie mit Bravour geschafft und zähle nun somit in meinen Kreisen als Streber (ihr seid nur neidisch) 🙂 .

Meine Bachelorarbeit lief anfangs ganz gut, kam dann aber aufgrund von Lieferverzögerung für 10 Wochen stark ins Stocken. Mit einigen vielen Nachtschichten und der ein oder anderen längeren Woche habe ich sie aber doch geschafft. Und dank vieler Korrekturleser/innen und einer weiteren Bachelorette, mit der ich mir meinen Schreibtisch im Geschäft teilte, wurde die Arbeit mit 108 Seiten auch ein wahres Meisterwerk *mega stolz*. Das erfolgreiche Abschließen meiner Bachelorarbeit bedeutet auch, dass ich mein Studium nach 3 Jahren mit Abschluss beendet habe *hammer mega stolz* 🙂 .

Zwischen meinen letzten Klausuren und der Abgabe meiner Bachelorarbeit wurden noch einige Feste gefeiert und zwar die Hochzeit meiner Cousine, die Hochzeit zweier Freunde und der 60ste Geburtstag meines Papas. Und aus mir total unerklärlichen Gründen durfte ich für alle drei Feierlichkeiten irgendwas organisieren und kam somit etwas ungewollt in Stress. Aber es hat alles super geklappt und jede Feier war für sich ein Highlight und wunderschön.

Natürlich war ich in diesem Jahr noch mehr auf Achse, aber meistens immer nur für ein paar Tage. Im Sommer hatten wir Besuch von unseren Düsseldorfer Freunden in Eberbach. Im Dezember hatte ich die Möglichkeit für zwei Tage nach München für lau zu fahren, was ich natürlich sofort war nahm 🙂 . In der Vorweihnachtszeit haben wir uns mit unseren Düsseldorfer Freunden in Mainz auf dem Weihnachtsmarkt getroffen. Im Mai besuchte ich über Pfingsten einen Kommilitonen in München und lernte endlich mal das deutsche Museum kennen. Im Sommer trafen wir uns mit den Düsseldorfern in Wetzlar und tappten Wort wörtlich im Dunkeln 🙂 , bevor es für einen Mädelstrip für 3 Tage nach Salzburg ging. Und zum Guten Schluss besuchte ich für ein Wochenende meine Großcousine in Regensburg mit doch sehr interessanten und schönen Begegnungen auf sehr langen Busfahrten 🙂 .

Seit Februar oder so habe ich ein neues sehr intensive Hobbies und zwar Tae Bo und Sport im Allgemeinen. Ein paar Freunde von der FH und Uni haben mich überredet, ich soll doch mal mitkommen zum Tae Bo. Auch wenn ich in meiner ersten Trainingseinheit fast gestorben bin, hat es mir Spaß gemacht. Somit versuche ich seitdem 3x die Wochen abends Zeit dafür zu finden, wobei ich auch viele neue witzige und nette Leute kennen gelernt habe 🙂 . Und dank unserer Trainerin und vielen Muskelkatern an den unterschiedlichsten Stellen schaffe ich nun in einer Trainingseinheit so knapp 100 Push ups und weiß Gott wie viele Jumping Jacks, Squats und ein paar wenige Burpees. Auch die 30°C oder mehr im Sommer haben mich net davon abgehalten regelmäßig auf den Sportplatz zu tingeln und in der Gegend rum zu hüpfen, auch wenn mich einige als verrückt erklärt haben. Seit nun ein paar Wochen kam zum Tae Bo noch MAX (Musle, Activity und Excellence), Powerpump, Spinning und ganz selten Powermove hinzu, so dass es schon mal passieren konnte, dass ich so 2-3h am Tag im Sport war und des so 3-4mal die Woche.

Alle aufmerksamen Leser haben sich nun schon den ganzen Artikel die Frage gestellt, wo ich mich denn nun aufhalte, da ich zu anfangs meinte, dass ich es in Deutschland net schaffe mich zum Schreiben aufzuraffen. Und sie haben richtig kombiniert, ich sitze seit etwas mehr als 24h in Chicago, wo ich mich auch für die nächsten 6 Monate aufhalten werde. Mich hat es mal wieder geschäftlich in die Welt gezogen und zwar dieses Mal in die entgegengesetzte Richtung. Somit versuche ich die nächsten 6 Monate von meinem Leben und Erfahrungen in den USA zu berichten.

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HILFE, Auslandssemster!!!!