Mein langes Wochenende III
Posted by choky at 4:45 pm in China

Am Sonntagnachmittag ham wir uns zu viert für en Kaffee getroffen. Bevor wir danach noch etwas die Gegend erkunden wollten, ham wir unsere Taschen in die Wohnung des Brasilianers gebracht. Des coole an der Wohnung ist, dass man von der Ubahn durch den Mc’s muss, um an den Aufzug zu kommen 🙂 . Wer kann schon sagen, dass er im Mc’s wohnt. Die Wohnung an sich ist sehr schön mit en kleinen Balkon, von dem man sowohl des Neue, als auch des Alte sehn kann

20140406_151819

und er hat ne sprechende Eingangstür. Beim ersten Mal ham die anderen zwei Mädels mich für verrückt erklärt, aber später ham sie es dann auch gehört und nahmen alles wieder zurück. Was sie wirklich sagt, ist noch net raus, da sie leider nur chinesisch redet, wie alles hier 🙁 . Aus dem Rundgang wurde dann nichts, da Freunde von ihm auch die neue Wohnung sehn wollten und dann noch auf en Schwätzchen von ner Stunde oder so vorbei kamen. Als wieder gegangen waren, hatten wir alle Hunger, so dass wir Abendessen jagen sind. Ham gleich neben an en gutes Restaurant gefunden, in dem es dann mal echte Dumplings gab und zwar welche mit Fleisch und welche mit Schrimps *mjami*.

mmexport1397488605117

Nachm Essen hat sich jeder im Supermarkt noch en Nachtisch geholt, bevor wir uns beim Brasilianer auf die Couch gegammelt ham, um ne DVD zu schaun.

Am Montag hatte leider keiner der anderen Zeit 🙁 . Die eine Deutsche ist auf ne Messe nach Nanjing für ne Woche gefahren und die anderen zwei keine Ahnung hatten morgens und nachmittags was anderes vor 🙁 . Naja, bin ich halt mal wieder alleine losgezogen. Hatte mir zwei kleinere Museen rausgeschaut, da ich mich vielleicht abends noch mit den anderen zwei in der Monet Ausstellung treffen wollte. Auf dem Weg zum ersten Museum hab ich mich erstmal etwas verfahren, da ich den Ubahn Plan net richtig gelesen hatte und mit einem Transfer zwischen zwei Linien gerechnet hatte, wo es gar keinen gab, so bin ich halt etwas in der Weltgeschichte rumgefahren und bin dann des letzte Stück noch gelaufen, weil ich zum einen beim Ubahn Wechsel zwei Straßen überqueren musste und zum anderen weil ich keinen Bock mehr auf Ubahn hatte und es nur noch ein Station gewesen wäre. Das erste Museum war die ehemalige Residenz von Dr. Sun Yatsen’s.

P1050945

Sun Yat-sen organisiert und führte eine Revolution gegen das Qing-Reich in der ersten Dekade des 20. Jahrhunderts. Er wurde der erste Präsident des Landes im Jahr 1912. Von 1918 bis 1925 wohnten er und seine Frau Soong Ching Ling in dem Haus, das von patriotischen kanadischen Chinesen gespendet wurde. Dort schrieb er seine anscheinend berühmten Meisterwerke (die mir total unbekannt sind) und machte den Plan zur Reform der Drei Prinzipien des Volkes. An sich war es ein schönes für damalige Verhältnisse großes Haus mit ner interessanten Ausstellung, die leider hauptsächlich nur auf Chinesisch war *passiert*, aber auch Bilder schaun und ab und an mal ne englische Bildunterschrift hat auch was 🙂 . Dank meines Krankenkartenkärtchen kam ich zum Studentenpreis für etwas mehr als 1€ rein. Ne Freundin gab mir den Tipp, dass ich mit meinem Krankenkartenkärtchen mehr Erfolg hätte, als mit unserem Studentenausweis, da der net international ist und kein EU oder ähnliche Zeichen hat. Aber mein Krankenkartenkärtchen hat des und seit neustem auch mit em Bild ausgestattet, und da die Chinesen sowieso nichts lesen können *gewusst wie* 🙂 . Als nächstes ging es weiter zur ehemaligen Residenz von seiner Frau Soong Ching Ling, keine Ahnung wieso die ne eigene Residenz brauchte, aber sie hat eine *why not*.

P1050948

Soong Ching Ling widmete ihr Leben der Verteidigung der Republik und die Geburt eines neuen China. In Bezug auf ihren hohen Geist und ihrer großen Hingabe betrachten die Chinesen sie als ihre nationalen Mutter und einem Schatz von China. Das Haus wurde 1920 auf einer Fläche von 5178 Quadratmeter, in Form eines Boots mit zwei Geschichten im Western-Stil erbaut. Von Kampferbäumen umgeben, stellt es eine Atmosphäre von Eleganz und Ruhe. Auch hier kam ich dank meines „Studentenausweises“ billiger rein 🙂 . Schon an Kasse fiel mir der einzige europäische Student auf, der sich mit mir unter die Chinesen mischte. Im Innenhof ergriff ich also gleich die Gelegenheit und quatsche in von Seite an „wer er denn wäre, woher er denn kommen würde,…“. Mal wieder ein Franzose von der französisch – italienischen Grenze, der hier bei einer Reiseagentur ein Praktikum macht. Da er auch alleine unterwegs war, schlenderten wir gemeinsam durch das Anwesen, in dem man Plastikkappen unter seinen Schuhen tragen musste, mit denen man super aufm Teppich rutschen konnte 🙂 . Des Museum zeigte die damalige Einrichtung von Soong Ching Ling, die einen riesigen Radio oder vielleicht sollte man eher sagen Radio – Kommode im Wohnzimmer hatte und ne Schreibmaschine neben der Badewanne *Standard, oder 🙂 *. Das Anwesen war besser gestaltet, als des von ihrem Mann, denn es gab erst ne Ausstellung zu ihrer Person und ihrem Leben, dann das Wohnhaus, die Garage mit den zwei Schlitten

P1050951

und dann noch den Garten.

P1050954

Da der Franzose danach genauso wie ich keinen Plan für den restlichen Tag hatte, schlenderten wir gemeinsam durch die French Konzession, wobei wir die deutsche Botschaft fanden 🙂 . Später kam er auch noch mit, als ich mich mit den beiden anderen zur Monet Ausstellung traf. Ich bin zwar jetzt net so der Monet Fan, aber ich dachte kann man sich ja mal anschaun. Auf einen Audio Guide hab ich dann aber verzichtet, es hat gereicht, was unter bzw. neben den Bildern stand und was so über sein Leben an den Wänden stand. Da wir am späten Nachmittag unterwegs waren, war die große Menschenmasse auch schon vorbei und man konnte sich relativ entspannt die einzelnen Bilder schaun. Was ich erstaunlich fand, war dass die Bilder net hinter Glas waren, sondern einfach so herum hangen und nur die Absperrstange einen aufhielt. Die Stange war aber so angebracht, dass es die Chinesen schafften die Bilder fast mit der Nase zu berühren. Eigentlich war es verboten Fotos zu machen, aber es hält doch die Chinesen net davon hab, also hab ich auch eins gemacht *ups* 🙂 .

20140407_173514

Damit war des lange Wochenende dann auch vorbei.

Leave a Comment