Sparnschwein
Posted by choky at 9:20 pm in Geburtstage, Semesterferien

Hier ein kleiner Post über die Vorgehensweise beim Schweinbau.

Angefangen hat alles bei einem Kumpel im Keller seiner Großeltern und zwar mit einem gelbem Luftballon (hatten leider kein Schweinchenrosa, sieht hinterher sowieso keiner mehr) und einem fast vollen 10kg Eimer Salatmayonese, der mit anfangs lauwarmem Kleister gefüllt war. Als der Kleister endlich einsetztbar war und mehrere Zeitungen verrissen waren, gings los. War irgendwie ein komisches Gefühl, wenn man mit der Hand in den Kleister langte. Die untersten Schichten bestanden aus Zeitungsschnipsel, dann kam ne Lage Klopapier, die net so recht mit dem Kleister wollte, lag vielleicht auch daran, dass wir des billigste Klopapier genommen hatten, was auffindbar war, tja. Aber bei den nächsten Schichten Klopapier stellten wir uns besser an, und zwar wurde erst das Klopapier draufgelegt und net nur mit Kleister, sondern mit Zeitungspapier und Kleister befestigt. An diesem Abend bekam der Luftballon so an die 10 Schichten immer im Wechsel. Meine Freundin bastelte aus Zeitung und Tesa einen Ringelschwanz, den sie dann auch noch mit Kleister und Zeitung bedeckte, mein Kumpel hingegen versuchte aus mehreren Zeitungen einen Kopf zuformen und die dazugehörigen Ohren.

Vier Tage später wurde das halbfertige und immer noch nasse Schwein in mein Zimmer verfrachtet, wo es sich gleich auf der warmen Heizung gemütlich machte. Abends kam ne Freundin vorbei, um während den „Gilmore Girls“ dem Schwein eine Steckdosnase aus einem Joguhrtbecher zu verpassen. Ich versuchte mich entzwischen dem Schweinekopf eine rundliche Form (welches Schwein besitzt ein Doppelkinn ?) und Backen zu geben, was nur mit viel Klopapier und Kleister ging, aber net unmöglich war, wie man hinterher gesehen hat. Ein etwas größeres Problem war das Ohr, das eingeknickt sein sollte, denn bring Zeitung mal bei, dass sie in Form bleiben soll, also musste das ganze mit Tesa stabilisiert werden, solange der Kopf beim Trocknen war. Das Trocknen bestand darin, dass in meinem Zimmer ständig, auch nachts die Heizung lief und somit immer ein muffliger Geruch vorhanden war, aber das Schwein dankte es mir, in dem es relativ schnell an Gewicht (also Wasser) verlor und durch und durch trocknete.

Am nächsten Tag brachte mein Kumpel mir zwei Meter Gipsrolle vorbei, um den Bauch des Schweins zu verstärken, damit er dem Gewicht des Geldes standhält. Leider waren die zwei Meter etwas wenig, hat net mal um den gesamten Bauch rum gereicht, der Bauch hat aber trotzdem gehalten. Über die Gipsschicht kamen noch mehrere Schichten Zeitung und Klopapier um die Struktur des Gips zu überdecken. Die Nacht verbrachte es wieder auf der Heizung.

Am drauffolgenden Nachmittag versuchte ich alleine, die Bestandteile zusammen zu bauen, was net so einfach ist, wenn man mit dem Schwanz anfängt, da der leicht anzubringen ist. Der Kopf war hingegen scho schwieriger anzubringen, denn das Schwein benötigte erst noch einen Hals aus Klopapier und Zeitung. Beim Anbringen der vier Füsse (Klopapierrollen) half mir zum Glück mein Süßer, indem er das Schwein hielt. Nachdem das Schwein komplett war, versuchten wir es mit einem Föhn halbwegs zu trocknen, da es noch zu einer Freundin in den Heizungskeller verfrachtet werden sollte, dort durfte es sich zwei Tage „sonnen“.

Am Tag vor der Party hatte meine Freundin die tolle Aufgabe das fast fertige Schwein mit weißer Farbe zu grundieren, um es dann schweinchenrosa anmalen zu können, ohne dass man die Zeitung noch durchschimmern sah. Nachdem es zum letztenmal trocken musste, schrieb sie noch in altdeutscher Schrift „Sparnschwein“ auf eine seiner Bauchhälften, auf der anderen unterschrieben alle die das Schwein mit Geld fütterten.

Aufgrund all dieser Arbeitsschritte und Zeitinvestionen ist mir und meiner Freundin das Schwein sehr ans Herz gewachsen, so dass wir es kaum hergeben wollten und niemand ihm ein Haar krümmen darf, ohne hinterher Ärger mit uns zu bekommen. Für alle, die so etwas auch mal bauen wollen, ein Tipp: die halbe Packung Kleister reicht vollkommen aus, und wenn net setzt man einfach nochmal an, dann hat man hinterher net noch einen halben Eimer übrig.

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Sparnschwein has 3 Comments

  1. Ich wusste gar nicht dass in dem Eimer mal Mayo war, und frage mich gerade für was meine Großeltern 10kg von dem Zeug gebraucht haben.
    Vielen Dank für deine Mail. Noch blogg ich nicht – der Relaistermin wird noch bekanntgegeben… .
    Kannst mich dann gerne weiterempfehlen ;-).

  2. Hm, deine Commentfunktion ist komisch.
    Zeigt in der Übersicht gar nicht an, dass da ein Kommentar ist.

  3. Hi du!!!!!!

    Ich habe deine Kommentare net gelöscht, aber ich muss die vorher genehmigen bevor sie auf der Seite sichtbart werden! Keine Ahnung wofür deine Großeltern soviel Salatmayo gebraucht haben, hab mich des scho die ganze Seite gefragt!

    Ciaoi

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