Chinesisch pur
Posted by choky at 9:14 pm in China

Hier mal ne kleine Zusammenfassung der besten Kuriositäten und Jobs, die mir so auf Anhieb einfallen.

In der Metro gibt es auf jedem Bahnsteig und in jede Richtung einen Menschen, der nichts anderes tut, als ne grüne Flagge zu schwenken, nachdem die Türen der Metro wieder geschlossen sind. Der arme Typ steht dann bei ca der Hälfte des Zugs und schwenkt ne grüne Flagge, bis der Zug endlich losfährt. Keine Ahnung, was dem seine Aufgabe ist, vielleicht zu schaun, ob alle Türen geschlossen sind und keiner eingeklemmt ist, vielleicht in der Rush Hour die Menschen rein drücken *nobody knows*. Was aber auf jeden Fall zu ihren Aufgaben gehört, ist, wenn ne lebendige Maus von der Decke auf den Bahnsteig fällt, diese mim Fuß in ne abgeschlossene Kammer kicken, damit sie keine Gäste belästigen kann. Des ist wirklich mal passiert. Keine paar Meter neben mir, ist plötzlich was von der Decke gefallen, hab erst gar net gesehn, was es ist, erst als ne Frau schreiend weggesprungen ist und sich des Teil auch noch bewegt hat, war‘s klar. Da ist der Typ schnell herbei gerannt und hat sie weggekickt.

En sehr lässiger Job ist es auch den ganzen Tag den Leuten, die des Firmengelände mim Fahrzeug verlassen oder betreten, zu salutieren. Ich hab keinen blassen Schimmer, ob der auch noch andere Aufgaben hat, ich seh ihn immer nur morgens bzw. abends an der Schranke zum Gelände stehn und salutieren. Schon irgendwie en sch… Job.

In der Firma haben wir im 1ten Stock ne doch sehr große Sitzgelegenheit mit zwei kompletten Couch Garnituren und Tischen. Außerdem stehn dort zwei Wasserspender mit dazugehörigem Wasserkocher, wo man sich bedienen kann. En Stock oben drüber ham wir ne kleine Kaffeeküche, mit Kaffeemaschinen, Mikrowelle, Kühlschrank und Wasserspender und em richtigen Esstisch, aber ohne Waschbecken *Kopf schüttel*. Will man sich also die Tasse ausspülen, kippt man des Wasser ausm Wasserspender entweder in den Mülleimer, wie die meisten oder gießt die Pflanzen im Raucherzimmer. Denn an die Küche grenzt das Raucherzimmer, das auch mit zwei kompletten Couchgarnituren ausgestattet ist. Kommt aber hoher Besuch, oder ist ein Meeting mit auswärtigen Teilnehmer, die über Mittag bleiben, wird immer eine Couchgarnitur und eine Kaffeemaschine ausm zweiten in den ersten Stock geschleppt und abends wieder zurück. Keine Ahnung wer die Couchs durch die Gegend trägt, denn ich hab noch keinen Aufzug gefunden, aber die, die des machen tun mir Leid.

Ne andere Sonderheit ist, dass die Chinesen morgens, wenn sie des erste Mal am Tag des Büro oder so betreten nichts sagen. Kein „Guten Morgen“ oder „Hallo“, nichts. Also die sagen es net auf Englisch, aber auch net auf chinesisch. Und des selbe Spiel, wenn die abends des Büro verlassen. Die gehn einfach und man kann / muss erraten, ob sie jetzt heim gehn oder wo anders hin. Ab und an sagen dann sie zu mir „Good morning“, wenn sie sehen, dass ich sie direkt anschaue, wenn die den Raum morgens betreten, meistens nicken sie nur mim Kopf, aber oft passiert auch einfach gar nichts. Von Deutschland bin ich außerdem gewohnt, wenn man z.B. in den Keller, Besprechung, etc. geht, dass man Bescheid sagt, dass die anderen im Notfall wissen, wo man sich aufhält. Hier auch nichts, man verlässt einfach des Büro und geht seines Weges.

Ne andere Sache ist, dass die nie oder nur ganz selten Taschentücher benutzen, sondern lieber alles geräuschvoll die Nase hoch ziehn *argh*. Der neben mir und der mir gegenüber machen des mit wahrer Begeisterung, würd denen am liebsten mal ne Packung Tempos geben, aber des geht ja leider net. Was aber noch ekliger ist, ist was mein Gruppenleiter immer macht. Und zwar zieht der erst Mal alles geräuschvoll den Rauchen hoch und dann spuckt er es entweder in den Mülleimer oder ins Waschbecken *argh*.

Wenn einem ein Chinese symbadisch ist, sollte man auf jeden Fall vermeiden mit ihm Essen zu gehn, denn danach wird er einem höchstwahrscheinlich nimmer symbadisch sein. Denn sehr viele Chinesen ham noch net viel von Essmanieren gehört *heul*. Sie lassen den Mund beim Kauen offen, wodurch sie schön laut schmatzen, sie liegen fast aufm Tisch, um sich des Essen besser direkt vom Teller in den Mund schaufeln zu können, sie spucken Krähten und ähnliches aus, sie schlürfen geräuschvoll ihre Suppe und wenn sie en Tisch verlassen, sieht der hinterher aus wie en Schlachtfeld.

Viele behaupten ja immer, dass ich sehr laut spreche, aber des ist nichts im Vergleich mit den Chinesen. Die schreien sich hier teilweise an oder brüllen in ihr Handy. Lässt man sich aber mal den Kontext übersetzen, dann reden die über irgendwas belangloses wie des Essen oder des Wetter, aber des in ner Lautstärke und in em Tonfall, dass man Angst hat, dass die sich gleich an die Gurgel gehn.

So des sollte es für’s erste Mal gewesen sein, aber mir fallen bestimmt noch weitere Sachen auf 🙂 .

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